Vom 12. bis 22. September 2019 wird in Frankfurt die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA), die als die größte der Welt gilt, stattfinden. In diesem Jahr wird die Veranstaltung allerdings zum ersten Mal von größeren Protesten begleitet. Das klimaaktivistische Bündnis „Sand im Getriebe” wird die Automesse wie angekündigt am 15. September blockieren. Mit kreativen Aktionen des zivilen Ungehorsams wird Sand im Getriebe die sofortige Wende für den klimafreundlichen Verkehr einfordern. Dafür hat sich das Bündnis auf einen Aktionskonsens festgelegt: Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen friedlich, entschlossen und bunt gegen das Auto als zentrales Verkehrsmittel protestieren.
Im Vorfeld der Blockade wird es am kommenden Montag in Frankfurt zwei Veranstaltungen geben, welche die angekündigten Protestaktionen während der diesjährigen IAA zum Thema haben. Zunächst findet um 11.45 Uhr im Frankfurter Presseclub eine gemeinsame Pressekonferenz von Sand im Getriebe und Attac Deutschland statt. Tina Velo, Pressesprecherin von Sand im Getriebe, und Achim Heier, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland, werden einen Überblick über die geplanten Gegenaktivitäten zur IAA geben und begründen, warum echter Klimaschutz nur gegen die Interessen der Autokonzerne durchsetzbar ist.
Um 17:45 Uhr findet dann ein Streitgespräch zwischen Tina Velo und dem VW-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess statt. Bei dem Aufeinandertreffen zwischen dem aktivistischem Bündnis und dem Branchenriesen VW, das auf Initiative der taz organisiert wurde, wird Tina Velo deutlich machen, dass angesichts der drohenden Klimakatastrophe eine radikale Verkehrswende bitter nötig ist, bei der auch die Autoindustrie schrumpfen muss. Das Streitgespräch wird live über die Facebook– und Twitter-Kanäle der taz gestreamt. Über die Kommentarfunktion der Videos können die Zuschauer*innen sich auch in die Diskussion einbringen.
Sand im Getriebe ist ein Bündnis aus verschiedenen klima- und verkehrspolitischen Gruppen, das für eine radikale Verkehrswende steht. Das Bündnis fordert daher autofreie Städte, flächendeckenden kostenlosen Nahverkehr sowie einen massiven Ausbau von Fahrradinfrastruktur.