Die Türkei und ihre dschihadistischen Hilfstruppen steigern ihre Angriffe im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien (AANES). Beim Beschuss eines Dorfes unweit der Kleinstadt Til Temir ist ein Zivilist verletzt worden. Der 26-Jährige wurde von mehreren Granatsplittern getroffen.
Der Angriff am Mittwoch zielte auf die Ortschaft Umm Kahf (Umm al-Keyf), die rund sechs Kilometer nordwestlich des Zentrums der christlich geprägten Stadt im Chabur-Tal liegt. Der Verletzte wurde in das Şehîd-Lêgerîn-Krankenhaus in Til Temir gebracht und operiert. Nach Klinikangaben ist sein Zustand stabil.
Seit Wochen eskaliert die Türkei ihren Terror in der AANES. Die Angriffe richten sich gezielt gegen die Zivilbevölkerung, Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen und Mitglieder von Kampfverbänden. Die internationale Gemeinschaft ignoriert diesen antikurdisch motivierten Krieg der Türkei.
Erst in der vergangenen Nacht waren in Ain Issa drei Mitglieder aus derselben Familie getötet worden. Es handelt sich um eine 60-Jährige und zwei ihrer Enkelkinder. Zwei weitere Kinder und die Mutter wurden teils schwer verletzt. Die Opfer stammen aus dem Ort Al-Shirka am östlichen Stadtrand von Ain Issa und wurden im Schlaf überrascht.
In Til Temir wurde am Dienstag ein Dorf im Südwesten der Region von einer mutmaßlich türkischen Kamikaze-Drohne bombardiert. Menschen wurden nach bisherigem Stand nicht verletzt, allerdings soll massiver Sachschaden entstanden sein. Vergangenen Donnerstag waren bereits fünf Zivilisten bei einem Artillerieangriff auf ein Dorf in Til Temir verletzt worden.
Im Kanton Qamişlo wurden Ende Juli und Anfang August acht Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bei zwei verschiedenen Drohnenangriffen der Türkei getötet. Unter ihnen befanden sich auch ranghohe Mitglieder des Verbands, denen im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eine wesentliche Rolle zukam. Als Vergeltung haben die QSD nun in der nähe des besetzten Serêkaniyê (Ras al-Ain) eine Rache-Operation gegen pro-türkische Söldner durchgeführt. Dabei wurden sechs Dschihadisten getötet.