Der völkerrechtswidrige Krieg der Türkei gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) wird vom Westen konsequent ignoriert. Jetzt hat er wieder eine neue Stufe erreicht. Binnen einer Woche wurden bei mehreren Drohnenangriffen des türkischen NATO-Staates acht Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) getötet. Unter ihnen befanden sich auch ranghohe Mitglieder des Verbands, denen im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eine wesentliche Rolle zukam.
Die Selbstverwaltung betrachtet es als ein „gefährliches Signal“, dass die Türkei ihre Angriffe gegen führende Akteure im Kampf gegen Terror und Extremismus unbehelligt fortsetzt. Sie warf der Führung in Ankara am Freitag vor, „im Schulterschluss mit dem IS“ die Stabilität und Sicherheit in der Region langfristig zerstören zu wollen. Damit würde der Kampf gegen den IS aufs Spiel gesetzt. „Wir betonen, dass der Schutz unserer Bevölkerung und unserer Gebiete oberste Priorität hat, und wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diese Aufgabe zu erfüllen“, erklärte die AANES.
An die USA und Russland richtete die Selbstverwaltung ebenfalls unmissverständliche Worte. Washington, Moskau und die US-geführte Anti-IS-Koalition wurden aufgefordert, eine klare Position gegen die ungerechtfertigte Militärgewalt der Türkei zu beziehen. Als Garantiemächte der Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen, die Russland und die USA im Zuge des türkischen Angriffskrieges und der damit einhergehenden Besatzung der Städte Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Oktober 2019 mit Ankara vereinbart haben, seien beide Länder verpflichtet, gegen Verstöße zu intervenieren.