Der türkische Drohnenangriff vom Donnerstag in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) hat vier Menschenleben gefordert. Wie die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Freitag bekannt gaben, wurden vier ihrer Mitglieder bei dem Angriff getötet. Dabei handelt es sich um den QSD-Kommandanten Aram Muhammed Ibrahim sowie die Kämpfer Diyar Cuma Xelîl, Ehmed Fadil Simo und Berzan Mistefa Şêxmûs. Zwei weitere Angehörige der QSD wurden schwer verletzt und befinden sich in einem Krankenhaus.
Die Killerdrohne des türkischen Staates hatte das Fahrzeug der QSD-Mitglieder am frühen Donnerstagabend um etwa 19:15 Uhr Ortszeit nahe der Ortschaft Herme Şêxo im Kanton Qamişlo erfasst. Die Kämpfer befanden sich auf dem Weg in den Diensturlaub, als ihr Wagen bombardiert wurde. Nach QSD-Angaben handelt es sich bei den Gefallenen um langjährige Mitwirkende des multiethnischen Bündnisses, die eine wesentliche Rolle im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) spielten und sich an nahezu allen Anti-Terror-Offensiven in der AANES beteiligten. Der Kommandant Aram Muhammed Ibrahim war Kriegsversehrter und hatte im Kampf gegen den IS einen Arm verloren.
Im selbstverwalteten Nord- und Ostsyrien sterben seit Jahren immer wieder Menschen durch völkerrechtswidrige Drohnenangriffe, die von der Türkei verübt werden. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder der Verbände der QSD sowie die Zivilbevölkerung. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurde die AANES mindestens 34-mal von türkischen Killermaschinen bombardiert. Dabei kamen 44 Menschen ums Leben und 29 weitere wurden verletzt. Ein Drittel der Opfer waren Zivilpersonen. Am Freitag vor einer Woche waren in der Nähe von Amûdê vier Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte Erka Xweparastin von einer türkischen Drohne getötet worden.