Til Temir von Kamikaze-Drohne bombardiert

Im Südwesten von Til Temir ist ein Dorf von einer türkischen Kamikaze-Drohne bombardiert worden.

Die Militärgewalt der türkischen NATO-Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) dauert an. In Til Temir ist ein Dorf am Dienstagabend von einer Killerdrohne attackiert worden, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) meldete. Gesicherte Angaben über das Ausmaß des Angriffs lagen zunächst nicht vor.

Das Ziel des mutmaßlich mit einer Kamikaze-Drohne verübten Angriffs war laut ANHA die Ortschaft Til Leben (Tel al-Laban) südwestlich von Til Temir. Diese Art von Drohne kann stundenlang am Himmel kreisen und sich dann hochpräzise auf ihr Ziel stürzen – sie gehört zur „Loitering Munition“ zu den „Herumhängenden Waffen“. Ihre Sprengstofflast reicht bis zu 1,5 Kilogramm.

Ob Menschen durch das Bombardement in Til Leben zu Schaden gekommen sind, ist unklar. Die Sicherheitsbehörde Asayîş hat sich bisher nicht zu dem Angriff geäußert. Ende Juli waren im selben Dorf drei Männer bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen verletzt worden.

Zermürbungskrieg gegen Nord- und Ostsyrien

Weitgehend unbeachtet von der westlichen Öffentlichkeit führt die Türkei einen offenen Krieg gegen Nord- und Ostsyrien und bombardiert täglich zivile Siedlungsgebiete, Einrichtungen der Autonomieverwaltung oder Verbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die Stadt Til Temir, die gut 30 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt im christlich geprägten Chabur-Tal liegt, gehört dabei zu den bevorzugten Angriffszielen der Türkei und ihrer islamistischen Proxy-Truppen.

Bereits seit 2019 befindet sich Til Temir mit seiner Bevölkerung im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Aggressoren, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Über dreißig Dörfer wurden seither entweder besetzt, entvölkert oder großflächig zerstört. Fast genauso viele Dörfer liegen direkt an der Frontlinie – und damit im permanenten Visier der Besatzungstruppen.

Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer islamistischen Verbündeten stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei nach der Besatzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Oktober 2019 vereinbart wurden. Sowohl Moskau als auch Washington lassen der Türkei dennoch freie Hand.