Mörsergranaten auf Til Temir
Die Militärgewalt der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxy-Truppen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien dauert an. In einem Dorf in Til Temir sind zwei Mörsergranaten eingeschlagen.
Die Militärgewalt der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxy-Truppen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien dauert an. In einem Dorf in Til Temir sind zwei Mörsergranaten eingeschlagen.
Die Türkei setzt den Zermürbungskrieg gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) fort. In einem Dorf nahe Til Temir schlugen am Sonntagnachmittag zwei Mörsergranaten ein und ließen die Erde erzittern. Verletzt wurde wie durch ein Wunder niemand, auch wurde bislang noch kein Sachschaden bekannt, wie der örtliche Militärrat mitteilte.
Die von der Attacke betroffene Ortschaft Al-Dardara (auch Dirdara) liegt im Norden von Til Temir und ist assyrisch besiedelt. Ausgangspunkt des Bombardements war nach Angaben von Sicherheitskräften die illegale Besatzungszone, die die Türkei entlang ihrer Südgrenze im Schulterschluss mit Dschihadistenmilizen in Rojava betreibt. Es handelte sich um den dritten Artillerieangriff auf das Dorf binnen zehn Tagen. Im nahegelegenen Ort Al-Aboush waren am Sonntag fünf junge Männer im Zuge eines türkischen Bombardements verletzt worden.
Zermürbungskrieg gegen Nord- und Ostsyrien
Weitgehend unbeachtet von der westlichen Öffentlichkeit führt die Türkei einen offenen Krieg gegen Nord- und Ostsyrien und bombardiert täglich zivile Siedlungsgebiete, Einrichtungen der Autonomieverwaltung oder Verbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die Stadt Til Temir, die gut 30 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt im christlich geprägten Chabur-Tal liegt, gehört dabei zu den bevorzugten Angriffszielen der Türkei und ihrer islamistischen Proxy-Truppen.
Bereits seit 2019 befindet sich Til Temir mit seiner Bevölkerung im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Aggressoren, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Über dreißig Dörfer wurden seither entweder besetzt, entvölkert oder großflächig zerstört. Fast genauso viele Dörfer liegen direkt an der Frontlinie – und damit im permanenten Visier der Besatzungstruppen.
Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer islamistischen Verbündeten stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei nach der Besatzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Oktober 2019 vereinbart wurden. Sowohl Moskau als auch Washington lassen der Türkei dennoch freie Hand.