Mehrere Verletzte nach Angriff auf Til Temir

In Til Temir sind drei Zivilisten bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen verletzt worden. In Tel Rifat wurde ein Wohnhaus von einer Drohne bombardiert. Es gab Sachschaden.

Bei einem Angriff der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxy-Truppen auf ein Dorf im Nordosten von Syrien sind am Sonntag mehrere Zivilisten verletzt worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen griffen Besatzungstruppen mit Mörsergranaten das Dorf Til Leben (Tel al-Laban) südwestlich von Til Temir an. Drei junge Männer wurden nach einer Erstversorgung vor Ort mit verschiedenen Verletzungen in das Şehîd-Lêgerîn-Krankenhaus gebracht. Genaue Angaben zu ihrem Zustand lagen zunächst nicht vor.

Til Leben wird immer wieder vom türkischen Militär und ankaratreuen Islamistenmilizen ins Visier genommen. Bei einem Angriff im vergangenen Mai war ein 38 Jahre alter Bewohner der Ortschaft getötet worden, vier weitere wurden verletzt. Die Männer hatten auf einem Feld gearbeitet, als sie unter Beschuss gesetzt wurden.

Drohnenangriff auf Tel Rifat

Früher am Tag wurde die rund 350 Kilometer westlich von Til Temir gelegene Stadt Tel Rifat das Ziel einer türkischen Drohne. Die Killermaschine nahm ein Wohnhaus im Stadtzentrum ins Visier. Menschen wurden nicht verletzt, da sich zum Zeitpunkt des Bombardements niemand im Gebäude aufhielt. Der Angriff führte jedoch zu schwerem Sachschaden.

AANES verurteilt Schweigen

Erst gestern war Tel Rifat unter Artilleriefeuer genommen worden, ein Zivilist wurde verletzt.  Der Angriff in einem Wohngebiet hatte nur knapp das einzige Krankenhaus im Zentrum der Stadt verfehlt. Einige Geschosse schlugen jedoch in einem nahegelegenen Brunnen ein, der hunderte Menschen sowie die Klinik von Tel Rifat mit sauberem Trinkwasser versorgt. Infolge des Beschusses waren auch mehrere Wassertanks zerstört worden. Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) verurteilte am Sonntag die Militärgewalt der Türkei und warf den USA, der internationalen Anti-IS-Koalition und Russland eine Mitverantwortung vor.