Tote und Verletzte bei Drohnenangriff in Tel Rifat - UPDATE

Eine türkische Kampfdrohne hat einen Angriff auf Tel Rifat geflogen. Dabei wurden ersten Informationen zufolge drei Menschen getötet und fünf Personen verletzt, darunter ein Kind.

Erneut hat eine türkische Drohne Nordsyrien angegriffen. Bei dem Angriff auf Tel Rifat im Kanton Şehba wurden ersten Angaben zufolge drei Menschen getötet und fünf Personen verletzt. Bei der Bombardierung wurden Gebäude und Autos beschädigt.

 

Bei zwei der Todesopfer handelt es sich um Fatime Osman Mamo (22) und Reşid Eliko (28), die dritte Person ist namentlich nicht bekannt. Die Verletzten sind Semîr Ebdulqadêr Reşo (31), Menan Reşîd Hesen, (57), Hisên Mûrad Qirukî (13), Egid Fexrî Şêxo (32) und Zuhêr Ebdullrehmen Mihemed (36).

In Tel Rifat waren bereits am 4. August neun Menschen bei einem türkischen Drohnenangriff verletzt worden, unter ihnen sechs Kinder und Jugendliche.

Tel Rifat und die Region Şehba

Tel Rifat liegt 35 Kilometer nördlich von Aleppo. Şehba stellt de facto die Verteidigungslinie von Aleppo dar. Die kleine Region umfasst etwa 80 Dörfer und Weiler, ist 65 Kilometer lang und 15 Kilometer breit. 2012 war Tel Rifat und seine Umgebung von türkisch kontrollierten FSA-Einheiten und dem Al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra besetzt worden. 2015 nahm der IS die gesamte Region bis auf einige wenige Ortschaften ein. Bis zur Besetzung von Efrîn befand sich die Region nach ihrer Befreiung unter dem Schutz der QSD. Russland ergriff die Gelegenheit der türkischen Efrîn-Invasion und ließ sich gemeinsam mit Regimetruppen in der Region Şehba nieder. Nachdem der türkische Staat am 15./16. März 2018 Efrîn vollkommen eingekreist hatte, wurde nach Gesprächen zwischen Russland und den QSD auf russischen Wunsch hin ein Korridor für die Zivilbevölkerung von Efrîn geöffnet. Als Teil des Abkommens mussten die QSD abziehen und es wurden russische, syrische und iranische Truppen dort stationiert.

Obwohl der türkische Staat die Region fast täglich mit Artillerie beschießt, leben in Şehba nach Angaben der Selbstverwaltung etwa 100.000 Flüchtlinge aus Efrîn. Dazu kommen 150.000 Menschen, die aus Regionen wie Azaz, Cerablus und Bab vor der türkischen Besatzung geflohen sind. Die ursprüngliche Bevölkerung der vor allem von Wüste geprägten Region betrug 90.000. Die Menschen aus Efrîn bleiben trotz schwerer Bedingungen in der Region, denn sie hoffen auf die Befreiung ihrer Heimat.

Die Meldung wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt um 13.52 Uhr