Stammesangehöriger von Besatzern in Girê Spî verschleppt

In einem Dorf bei Girê Spî in der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien ist ein Angehöriger des Stammes der al-Bu Esaf von protürkischen Milizionären aus seinem Haus verschleppt worden. Etwa 200 Menschen protestierten vor einem türkischen Stützpunkt.

Mittwochnacht hat eine Gruppe protürkischer Dschihadisten das Haus von Hemud Djasim al-Ayaf im Dorf Menkelî bei Girê Spî überfallen und den Mann an einen unbekannten Ort verschleppt. Das teilen Informanten aus der Region mit. Al-Ayaf gehört zu den führenden Persönlichkeiten des Stammes der al-Bu Esaf. Über seinen Verbleib liegen keine Informationen vor. Nach dem Überfall protestierten etwa 200 Stammesangehörige vor einem nahegelegenen türkischen Stützpunkt.

Aus demselben Dorf ist vor wenigen Tagen bereits der 15-jährige Yusif Cûdî verschleppt worden.

In den von der Türkei besetzten Gebieten in Nordsyrien werden systematisch schwerwiegende Verbrechen begangen. Entführungen von Zivilist*innen gehören zur Tagesordnung. In den meisten Fällen wird für die Freilassung Lösegeld verlangt. In den vergangenen Jahren sind Tausende Menschen verschleppt und gefoltert worden. Einige sind exekutiert worden, das Schicksal anderer ist unbekannt.