Amed Malazgirt: Neuausrichtung im Zeichen des Widerstands
Auf dem 12. Kongress der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat HPG-Kommandant Amed Malazgirt die Bedeutung der ideologischen Ausrichtung und Führungskraft von Abdullah Öcalan hervorgehoben.
Auf dem 12. Kongress der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat HPG-Kommandant Amed Malazgirt die Bedeutung der ideologischen Ausrichtung und Führungskraft von Abdullah Öcalan hervorgehoben.
Der zwölfte Kongress der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), der vom 5. bis 7. Mai in den Medya-Verteidigungsgebieten durchgeführt wurde, markiert nach über vierzig Jahren bewaffneten Kampfes einen strategischen Wendepunkt in der Geschichte der kurdischen Freiheitsbewegung. Der Guerillakommandant Amed Malazgirt aus dem zentralen Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte (NPG) blickt auf fast 35 Jahre innerhalb der Organisation zurück.
In seiner Rede auf dem PKK-Kongress bezeichnete er den aktuellen Zeitpunkt als „Beginn einer neuen Ära des Kampfes“, verbunden mit einer wachsenden Verantwortung innerhalb der Bewegung. In der Ansprache würdigte Malazgirt die PKK-Mitbegründer Ali Haydar Kaytan und Rıza Altun und erinnerte an die eigenen Anfänge im politischen Aktivismus: „In meiner Jugend war die Zahl der Apoist:innen gering, aber ihre Entschlossenheit war prägend. Ihr Widerstand zog viele an – auch mich.“
Treue zu Öcalan als ideologisches Fundament
Ein zentrales Thema der Rede war die Rolle von Abdullah Öcalan, der seit 1999 in türkischer Isolationshaft sitzt. Malazgirt bezeichnete Öcalan als „Wegweiser“ und betonte das anhaltende Vertrauen in dessen Führungskraft: „Unser Vertrauen in Apo ist unerschütterlich. Jedes seiner Worte ist für uns ein Auftrag.“ Dieses Bekenntnis unterstreicht die weiterhin zentrale Bedeutung Öcalans für die strategische und ideologische Ausrichtung der kurdischen Freiheitsbewegung nd des anhaltenden Prozesses.
Rückblick auf den Guerillakampf
Malazgirt schilderte persönliche Erfahrungen aus jahrzehntelangem Guerillakampf und bezeichnete das Engagement zahlreicher Kämpfer:innen gegen die türkischen Streitkräfte als „episch“. Die eigene Rolle im bewaffneten Widerstand habe eine ebenso gewichtige Rolle gespielt wie das kollektive Durchhaltevermögen der Organisation: „Ich habe Kämpfer:innen erlebt, die unter härtesten Bedingungen Widerstand geleistet haben – mit Entschlossenheit und Opferbereitschaft.“
Zugleich wurde der türkische Staat in scharfen Worten kritisiert. Malazgirt sprach über den Einsatz völkerrechtswidriger Mittel, darunter chemische Waffen, sowie Verstöße gegen die Kriegsführungsethik. Diese sind Teil der wiederkehrenden Methoden des türkischen Staats im Kampf gegen die kurdische Bevölkerung.
Politischer Umbruch und neue Strategie
Mit Blick auf die Zukunft stellte Malazgirt die Auflösung der PKK nicht als Ende, sondern als Übergang zu einer neuen Phase des Kampfes dar. Dieser Wandel, so der Kommandant, sei Teil eines strategischen Konzepts, das auf eine breitere politische Bewegung abzielt: „Die Entscheidung zur Auflösung und zum Rückzug aus Kampfpositionen ist kein Rückzug im klassischen Sinne, sondern Ausdruck des Willens, neue Möglichkeiten zu schaffen.“ Er schloss mit den Worten: „Mit politischer, moralischer und gewissenhafter Selbstkritik verspreche ich, mich im kommenden Prozess dem Weg von Rêber Apo zu widmen.“