Raketenangriff auf Minbic

Die nordsyrische Stadt Minbic ist mit Raketen angegriffen worden. Das teilt der Militärrat für die Region mit. Die Geschosse wurden in der türkischen Besatzungszone abgefeuert und schlugen in einem dicht besiedelten Dorf ein.

Im nordsyrischen Minbic sind mehrere Raketen eingeschlagen. Wie der Militärrat für die Region mitteilt, seien in der Nacht zu Montag mindestens drei Lenkflugkörper auf das nördlich von Minbic gelegene Dorf Al-Hoshariya abgefeuert worden. Etwa zeitgleich wurde die Westfront mit schweren und mittelschweren Waffen unter Beschuss gesetzt. Das Ziel dieser Angriffe war demnach das Dorf Boghaz.

„Die Angriffe lösten Panik bei der Dorfbevölkerung aus, verletzt wurde niemand“, erklärt der Militärrat von Minbic. Erfolgt sind die Angriffe aus der türkischen Besatzungszone um Cerablus. Die Stadt befindet sich seit der im August 2016 unter dem Namen „Schutzschild Euphrat“ gestarteten Invasion unter türkisch-dschihadistischer Besatzung.

Die Stadt Minbic liegt nur 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung der illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die Region liegt an der wichtigen Autobahn M4, die Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten.

Seit einigen Wochen droht der türkische Staat mit einer neuerlichen Invasion in jenen Gebieten Syriens, die selbstverwaltet werden. Als erstes Ziel für den Angriffskrieg benannte Diktator Recep Tayyip Erdoğan Anfang Juni neben der Stadt Tel Rifat auch Minbic. Seitdem eskalieren die Angriffe auf beide Regionen.