Proteste in Til Koçer gegen Invasion in Südkurdistan

Im nordostsyrischen Til Koçer sind hunderte Menschen zusammengekommen, um gegen die türkische Invasion in Südkurdistan zu protestieren.

Im Kreis Til Koçer im nordsyrischen Kanton Qamişlo hat eine Demonstration gegen die türkischen Besatzungsambitionen in Südkurdistan stattgefunden. Seit Anfang letzter Woche läuft in der Region Heftanîn eine Invasion mit der die Türkei bestrebt, den Bewegungsspielraum der Guerilla zu beschränken, um eine 35 bis 40 Kilometer breite „Pufferzone“ zu errichten, durch die irakisches Territorium an das eigene Staatsgebiet einverleibt werden soll. Dagegen regt sich überall in Kurdistan heftiger Protest, täglich kommt es zu Demonstrationen. Die Guerillaorganisationen HPG und YJA-Star sind die einzige Kraft, die Widerstand gegen die Pläne der Erdoğan-Regierung leistet.

Die Demonstration in Til Koçer stand deshalb unter dem Motto „Den Widerstand gegen die Invasoren vergrößern“. Aufgerufen zu dem Protest hatte der Rat von Gefallenenangehörigen. Hunderte Menschen versammelten sich am frühen Nachmittag vor dem Sitz der Organisation und zogen lautstark durch die kleine Stadt. Viele Teilnehmende trugen neben Fahnen der verschiedenen Komponenten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auch Schilder mit den Fotos ihrer in Nord- und Ostsyrien gefallenen Familienmitglieder. Immer wieder fielen Parolen wie „Nein zur türkischen Besatzung“ und „Türkei, verschwinde aus Kurdistan”.

Bilder der Opfer des türkischen Luftangriffs auf Şîladizê in Südkurdistan auf dem Fronttransparent

Auf dem zentralen Hauptplatz von Til Koçer endete die Demonstration mit einer Kundgebung. Qehreman Mihemed hielt im Namen des Angehörigenrats von Gefallenen eine Rede, in der er zunächst die Luftangriffe der türkischen Armee auf Südkurdistan verurteilte und den zivilen Opfern gedachte, die dabei ums Leben kamen. Anschließend rief Mihemed dazu auf, den Kampf gegen die türkische Besatzung zu stärken. Mit weiteren Parolen und Applaus endete die Kundgebung.