Tausende protestieren in Rojava gegen türkische Angriffe

In Nordostsyrien sind Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die türkischen Besatzungsangriffe auf Südkurdistan zu protestieren. Auch in Rojava mehren sich die Anzeichen auf eine Ausweitung der Besatzung.

Tausende Menschen haben in Nordostsyrien gegen die türkische Invasion in Südkurdistan protestiert. Zu den Demonstrationen in Qamişlo, Çilaxa, Aleppo, Kobanê, Til Birak und Şehba hatte der Rat der Gefallenenfamilien aufgerufen. Am Sonntag fanden bereits Proteste in Dêrik und Amûdê statt, weitere Demonstrationen sind im Laufe der Woche in anderen Städten geplant.

Hintergrund ist die vor einer Woche gestartete Invasion der Türkei in Südkurdistan. Mit faktischer Billigung der internationalen Staatengemeinschaft hat die türkische Luftwaffe die Umgebung des Flüchtlingslagers Mexmûr, des ezidischen Siedlungsgebiets Şengal und Guerillagebiete bombardiert. Am Mittwoch wurde der völkerrechtswidrige Akt durch eine Luft- und Bodeninvasion in der Region Heftanîn erweitert. Auch in Rojava mehren sich die Anzeichen auf eine Ausweitung der Besatzungsangriffe.

In Qamişlo zogen Menschen vor die UNHCR-Vertretung und machten in Sprechchören und mit Transparenten und Bildern ihren Protest gegen die Türkei und das Schweigen der Weltgemeinschaft deutlich. Bei einer Kundgebung in Kobanê erklärte Rawşen Haçim vom Frauendachverband Kongreya Star, dass der türkische Staat die Existenz des kurdischen Volkes bekämpft. Auf einem Transparent wurde darauf hingewiesen, dass Erdogan sowohl den IS als auch das Osmanische Reich wiederbeleben möchte.