Proteste gegen Besatzungstruppen in Şehba

In Şehba hat eine von Binnenflüchtlingen aus Efrîn angeführte Demonstration gegen die Besatzungstruppen stattgefunden. Die Teilnehmer*innen verurteilten insbesondere die systematische Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Die Wut der Menschen in Nord- und Ostsyrien wegen der systematischen Gewalttaten der türkischen Besatzungstruppen und ihrer Milizen gegen Frauen und Mädchen wächst. Am Montag gingen in der nordsyrischen Region Şehba tausende Menschen, angeführt von Binnenflüchtlingen aus Efrîn, gegen die Besatzungstruppen auf die Straße. Die Vertriebenen verurteilten mit der Parole „Nein zur Demografieveränderung“ die Vertreibungs- und Siedlungspolitik des türkischen Staates. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift „Hört die Schreie der Frauen von Efrin“ und protestierten damit gegen die Übergriffe auf Frauen in den besetzten Gebieten. Als die Demonstrant*innen das Flüchtlingslager Berxwedan erreichten, hielt die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats von Efrîn, Şîraz Hemo, eine Rede, in der sie erklärte: „Diese Verbrechen können den Willen der Frauen, der Anführerinnen der Revolution von Rojava, nicht brechen.” Newroz Haşim von der Frauenbewegung Kongreya Star kritisierte das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu den Verbrechen des türkischen Staats und seiner Milizen.

Erst vor wenigen Tagen war die Leiche der am 23. Mai von der Dschihadistenmiliz „Sultan-Murad-Brigade” aus Efrîn verschleppten 16-jährigen Malak Nabih Khalil Jumah bei Azaz gefunden worden. Die Miliz stellt den Kern der von der Türkei kommandierten sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) dar. Ende Mai waren in sozialen Netzwerken Aufnahmen von verschleppten Frauen in Efrîn verbreitet worden. Die Videos zeigen unter anderem die Evakuierung von verschleppten und inhaftierten weiblichen Gefangenen aus einem Internierungslager der SNA-Miliz „Furqat al-Hamza”. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn waren sie zu dem Zeitpunkt nackt und gefesselt. Einige der Frauen konnten anhand der Bilder identifiziert werden.