In einem Dorf in der türkischen Besatzungszone Azaz im Norden von Syrien haben Anwohner*innen die Leiche der 16-jährigen Malak Nabih Khalil Jumah gefunden. Die junge Frau war am 23. Mai aus der Ortschaft Dêrwîş in Şera bei Efrîn von Söldnern der Dschihadistenmiliz „Sultan-Murad-Brigade” entführt worden. Die islamistische Gruppierung ist eine Verbündete des Nato-Partners Türkei und gehört der sogenannten „Syrische Nationalarmee“ (SNA) an, die an der völkerrechtswidrigen Besatzung von Nordsyrien beteiligt ist.
Die Todesursache von Malak Nabih Khalil Jumah ist noch unklar. Auf Fotos, die vom Fundort ihrer Leiche stammen, ist eine blutige Wunde am Kopf zu sehen. Vermutlich starb sie durch einen Kopfschuss.
Die einzelnen Milizen des Proxy-Invasionskorps der Türkei haben Efrîn de facto in geografische Einflusszonen aufgeteilt und verüben weiterhin Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von der internationalen Staatengemeinschaft ignoriert werden. Erst Ende Mai war bekannt geworden, dass kurdische und ezidische Frauen aus Efrîn in einem Internierungslager der Miliz „Furqat al-Hamza” gefoltert werden. Frauenorganisationen aus Syrien veröffentlichten daraufhin einen Appell, in dem sie ein unverzügliches Handeln gegen die Besetzung Efrîns und die Ahndung der Kriegsverbrechen fordern.
Auch die nordostsyrische Autonomieverwaltung und die „Bewegung für eine demokratische Gesellschaft“ (TEV-DEM) wies auf die Folter von Frauen in Gefangenschaft im besetzten Efrîn hin und forderte ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft.
Malak Nabih Khalil Jumah (kurd. Schreibweise: Melek Nebîh Xelîl Cuma) | Quelle: Menschenrechtsorganisation Efrîn