MSD plant Syrien-Kongress
Der Demokratische Syrien-Rat setzt als Ausweg aus dem Krieg auf einen Dialog zwischen allen beteiligten Kräften. Für Ende des Jahres ist ein syrienweiter Kongress geplant.
Der Demokratische Syrien-Rat setzt als Ausweg aus dem Krieg auf einen Dialog zwischen allen beteiligten Kräften. Für Ende des Jahres ist ein syrienweiter Kongress geplant.
Als Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrien-Rates (MSD) hat sich Amina Omar gegenüber ANF zu den aktuellen politischen Entwicklungen in Syrien geäußert. Der MSD setzt als Ausweg aus dem Krieg auf einen Dialog zwischen allen beteiligten Kräften. Wie Amina Omar erklärt, führt ihre Organisation Gespräche mit verschiedenen Seiten im In- und Ausland. Für Ende des Jahres ist ein syrienweiter Kongress geplant.
„Die Türkei beabsichtigt weiterhin, syrisches Territorium unter ihre Kontrolle zu bringen und zur einzigen Macht in der Region zu werden. Aus diesem Grund hat sie alle dschihadistischen Gruppen unterstützt und den IS gestärkt. Ihren Plan hat sie auch heute nicht aufgegeben. Ihr eigentliches Ziel ist die Besatzung von Syrien“, sagte die MSD-Vorsitzende.
Große Rolle der Stämme in Syrien im Kampf gegen den IS
Hinsichtlich einer Lösung der Syrien-Krise erinnerte Amina Omar an drei Symposien mit Vertretern und Vertreterinnen der syrischen Opposition, die der MSD durchgeführt hat. Zuletzt hat eine große Zusammenkunft mit Stammesvertreter*innen und gesellschaftlich anerkannten Führungspersönlichkeiten stattgefunden. „Bei dieser Versammlung ging es uns darum, das Projekt des MSD vorzustellen und eine Diskussion in Gang zu setzen. Die Stämme in Syrien haben sich in den Einheiten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) aktiv am Kampf gegen den IS beteiligt und eine große Rolle beim Sieg gespielt“, so Amina Omar.
Für alle Lösungswege offen
„Für eine Lösung der Syrien-Krise setzen wir auf den Weg des Dialogs. Diesen Weg versuchen wir sowohl mit dem syrischen Regime als auch mit allen anderen Parteien zu beschreiten“, sagte die MSD-Vorsitzende. „Im letzten Jahr haben zwei Treffen mit dem Regime stattgefunden, aber sie sind ergebnislos verlaufen. Das Regime will seine Denkweise nicht ändern. Es lehnt unser Projekt ab, das alle Völker und Glaubensrichtungen im Land umfasst. Nach wie vor geht es davon aus, dass die Rechte des kurdischen Volkes erfüllt sind, wenn zwei Stunden die Woche Sprachunterricht stattfinden kann. Wir haben dazu mitgeteilt, dass alle Völker Syriens Rechte haben und bekommen müssen. Wir plädieren für eine pluralistische Verfassung, mit der die Rechte aller garantiert werden.“
Syrienweiter Kongress in Planung
Der MSD hat sich eine sechsmonatige Planung für eine Lösung der Syrien-Krise gesetzt. Amina Omar teilte dazu mit: „Unsere Arbeit in Syrien und im Ausland geht weiter. Wir führen Gespräche mit verschiedenen Ländern Europas, insbesondere Frankreich und Österreich. Außerdem finden Gespräche mit arabischen Staaten und innerhalb Syriens statt. Darin geht es um die Frage, wie das Syrien der Zukunft aussehen soll, wie eine neue Verfassung und das Verwaltungssystem gestaltet werden sollen. Diese Gespräche und Symposien werden voraussichtlich noch sechs Monate weitergehen. Im Anschluss planen wir einen syrienweiten Kongress.“