Aufräumarbeiten nach Ende der Gefechte in Qamişlo

Die syrische Regimemiliz NDF ist aus dem Stadtbezirk Tai in Qamişlo vertrieben und ein Großteil der zuvor evakuierten Bevölkerung zurückgekehrt. Die Stadtverwaltung hat mit der Instandsetzung des Wohnviertels begonnen.

Nach den fünftägigen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der syrischen Regimemiliz NDF (Difa al-Watani) und den Kräften der inneren Sicherheit von Nordostsyrien (Asayîş) ist wieder Ruhe im Stadtbezirk Tai in Qamişlo eingekehrt. Ein Großteil der zuvor evakuierten Bevölkerung ist zurückgekehrt, nachdem die Miliz aus dem Wohnviertel vertrieben worden ist.

Die Stadtverwaltung von Qamişlo hat bereits am Montag mit den Aufräumarbeiten in dem teilweise verwüsteten Viertel begonnen. Beschädigte Stromleitungen wurden instandgesetzt, durch den Beschuss zerstörte Straßen werden repariert. Die NDF hatte Granaten in dem Wohnviertel abgefeuert.

Die NDF war nach einem erneuten Bruch des am Sonntag auf Vermittlung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und Russlands vereinbarten dauerhaften Waffenstillstands aus dem Viertel vertrieben worden. Der Asayîş hatte der Waffenstillstandsvereinbarung unter der Bedingung zugestimmt, dass keine weiteren Angriffe erfolgen. Bereits zuvor waren mehrfach vorübergehende Feuerpausen von der Regimemiliz verletzt worden.

Der Asayîş hat am Montag erklärt, dass die Bevölkerung zurückkehren kann, weil die Gefechte mit der Vertreibung der NDF aus dem Viertel beendet seien. Außerdem wurde angekündigt, die von der Miliz als Stützpunkte genutzten Schulen schnellstmöglich zu reparieren, damit der Unterricht fortgesetzt werden kann.

Die Kämpfe in Qamişlo waren ausgebrochen, nachdem Difa al-Watani vor einer Woche einen Checkpoint der Selbstverwaltung angegriffen hatte und dabei ein Angehöriger der Sicherheitskräfte getötet wurde. Am vergangenen Donnerstag wurden zwei Jungen im Alter von zehn und vierzehn Jahren von Scharfschützen der Miliz schwer verletzt. Der jüngere der beiden erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Später am Tag wurden bei einem NDF-Angriff auf zwei Wohnhäuser zwei Männer im Alter von 30 und 33 Jahren verletzt und von einem Team des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd) ins Krankenhaus gebracht. Am Abend wurde ein Stammesführer nach einem Deeskalationsgespräch von der Miliz vor seinem Haus erschossen. Am Freitag starb ein Kämpfer der Selbstverteidigungskräfte Rojavas bei Gefechten in Tai.