„Unsere Natur ist nicht verhandelbar“
In der Ortschaft Çemka in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) protestieren Menschen den zweiten Tag in Folge gegen anhaltende Bergbauaktivitäten des Unternehmens „Ölmez Meskan Madencilik“. Die Dorfbewohner:innen werfen der Firma vor, mit Genehmigung des türkischen Staates die Natur in ihrer Region zu zerstören und ihre Lebensgrundlagen zu gefährden.
Der seit fünf Jahren andauernde Erzabbau habe bereits tausende Bäume vernichtet, die Landschaft schwer beschädigt und das Trinkwasser verunreinigt, berichten Bewohner:innen vor Ort. „Unsere Berge werden geplündert, unser Wasser ist vergiftet – wir sind nicht Teil dieses Systems der Ausbeutung und werden es nie sein“, erklärte Harun Ecer, einer der Protestierenden. „Solange diese Zerstörung nicht gestoppt wird, werden wir hier bleiben.“
Existenzgrundlagen zerstört
Auch Abdurrahman Ecer, ein weiterer Beteiligter des Protests, kritisierte das Vorgehen der Behörden und des Unternehmens scharf: „Dies ist nicht nur ein Umweltverbrechen – es ist ein Akt der Besetzung und des Raubs. Unser Zugang zu den Bergen wird blockiert, unsere Tiere können nicht mehr weiden. Man will, dass wir unsere Heimat verlassen. Doch wir bleiben und leisten Widerstand.“
Die Dorfbewohner:innen fordern einen sofortigen Stopp des Bergbaus und die Rücknahme aller Abbaulizenzen in der Region. Sie kündigten an, den Protest fortzusetzen, bis die Arbeiten vollständig eingestellt werden.
Die Provinz Colemêrg ist reich an natürlichen Ressourcen, aber auch besonders von Umweltzerstörung durch industrielle Bergbauprojekte betroffen. In vielen kurdischen Gebieten der Türkei häufen sich in den letzten Jahren Proteste gegen staatlich unterstützte Rohstoffausbeutung und die damit verbundenen ökologischen und sozialen Folgen.