16 weitere Zivilisten in Efrîn entführt

Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation von Efrîn haben die Milizen der türkischen Besatzungsmacht in Efrîn weitere 16 Personen entführt.

Nach Meldungen der Menschenrechtsorganisation von Efrîn wurden am 15. August aus dem Dorf Ereb Şêxo in Efrîn-Mabeta 16 Personen von der sogenannten Militärpolizei des türkischen Besatzungsregimes entführt. Die Militärpolizei rekrutiert sich aus dschihadistischen und rechtsextremen Milizen der sogenannten Syrischen Nationalarmee. Quellen der Menschenrechtsorganisation berichten, dass 300 bis 500 Türkische Lira pro Person als Lösegeld verlangt werden.

Wie bereits berichtet, folgten weitere Entführungen im nordwestsyrischen Landkreis Mabeta am 17. August. Die protürkische Miliz Suqour al-Shamal verschleppte mehr als zehn Menschen. Die Zivilisten im Alter von 35 bis 75 wurden aus dem Dorf Gemrukê in Efrîn-Mabeta entführt. Die Miliz verlangt für jeden der zehn Entführten 1000 TL Lösegeld.

In Efrîn „verschwinden“ tagtäglich Menschen. Zivilist*innen werden von protürkischen Milizen verschleppt und manchmal gegen Lösegeld freigelassen. Immer wieder verschwinden die Entführten aber auch in den Folterkellern des türkischen Geheimdienstes MIT und werden Ziel von extralegalen Hinrichtungen. Erst am 14. Juli war der der 63-jährige Ezide Nuri Cumbur Şeref mit einem Kopfschuss von der protürkischen Miliz Faylaq al-Sham hingerichtet worden, weil er sich weigerte, „Schutzgeld“ zu zahlen.