Redakteur von Azadîya Welat zu hoher Haftstrafe verurteilt

Der Redakteur der im Rahmen des Ausnahmezustands geschlossenen kurdischen Zeitung Azadîya Welat, Ismail Çoban, wurde aufgrund von „offenen und geheimen Zeugenaussagen“ zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Am 29. Oktober 2016 wurde die kurdische Wochenzeitung Azadîya Welat im Rahmen des Ausnahmezustands per Dekret verboten. Der Redakteur Ismail Çoban der Zeitung wurde nun aufgrund „geheimer und offener Zeugenaussagen“ wegen „Mitgliedschaft bei der KCK/PKK“ und „Betreiben von Journalismus in der Absicht, Terrorpropaganda zu machen“, zu sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Öffentlich sagte der Zeuge Mahsun Demir gegen den Redakteur aus, als geheime Zeugen wurden mit „Havuz“ und „Tosun“ unterzeichnete Aussagen herangezogen. Çoban wies die Anschuldigungen im Rahmen seiner Verteidigung zurück. Çobans Anwalt Altuntaş wies auf gravierende Widersprüche in den Zeugenaussagen hin und erklärte, dass ein Urteil allein aufgrund der Aussage geheimer Zeugen keine Substanz besitze.

Das Gericht lehnte alle Anträge auf Strafreduzierung ab und verurteilte den Journalisten zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft.