In Amed (tr. Diyarbakir) ist der Prozess gegen die Journalistin Nurcan Yalçın fortgesetzt worden. Die Korrespondentin der Frauennachrichtenagentur JINHA ist im Rahmen der Ermittlungen gegen den Frauenverein Rosa wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Propaganda in digitalen Netzwerken angeklagt. Die Anklage basiert auf anonymen Zeugenaussagen und den legalen Vereinsaktivitäten. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe zwischen acht und 22 Jahren.
Nurcan Yalçın selbst nahm nicht teil am fünften Verhandlungstag vor der 9. Strafkammer Diyarbakir und ließ sich durch ihren Rechtsanwalt Resul Temur vertreten. Gegenstand der Verhandlung war unter anderem ein Bericht der Antiterrorabteilung der Polizeidirektion Diyarbakir über die Frauennachrichtenagentur JinNews, die demnach „lobende und unterstützende Nachrichten über PKK und KCK“ veröffentlicht haben soll. Rechtsanwalt Temur kritisierte den Bericht als tendenziöse Interpretation und führte aus, dass seine Mandantin ohnehin nicht für JinNews arbeite, sondern für JINHA.
Die Verhandlung wurde auf den 22. November vertagt.