Der kurdische Journalist Ferhat Çelik, Konzessionär der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA), ist in Amed (tr. Diyarbakir) festgenommen worden. Die Festnahme erfolgte auf der Polizeistation im Viertel Huzurevleri, als Çelik einer Vorladung in einem von der Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakir geführten Verfahren nachkam.

In demselben Verfahren sind am 25. April 191 Personen in 21 Städten der Türkei festgenommen worden. Über fünfzig Personen, darunter Journalist:innen und Rechtsanwält:innen, wurden als vermeintliche Terroristen verhaftet.

Diverse Verfahren wegen journalistischer Tätigkeit

Ferhat Çelik befindet sich permanent im Fokus der staatlichen Repression. Gegen den Journalisten laufen diverse Verfahren, der Vorwurf lautet in den meisten Fällen „Verbreitung von Propaganda einer Terrororganisation“. Anfang des Monats wurde Çelik zusammen mit seinem Kollegen Idris Yayla in Wan wegen „staatsfeindlicher Berichterstattung“ zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

2020 war Çelik mehrere Monate in Untersuchungshaft, weil ihm und sieben weiteren Journalist:innen wegen ihrer Berichterstattung über den Tod eines Mitarbeiters des türkischen Geheimdienstes MIT in Libyen „Verstoß gegen das Geheimdienstgesetz“ vorgeworfen wurde.