Von dem am 25. Oktober in Südkurdistan von Sicherheitskräften der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) verschleppten Journalisten Silêman Ehmed gibt es weiterhin keine Nachrichten. Der Mitarbeiter der arabischsprachigen Redaktion der Nachrichtenagentur RojNews war nach einem Familienbesuch in Aleppo am Grenzübergang Sêmalka-Pêşxabûr zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Kurdistan-Region Irak (KRI) zunächst verschwunden. Der letzte Kontakt zu ihm war ein Telefongespräch mit seiner Mutter, als er sich bereits im Verantwortungsbereich der PDK befand. Sechs Tage später teilte die Sicherheitsbehörde Asayîş in Dihok mit, dass der Journalist der PKK (Arbeiterpartei Kurdistan) angehöre und festgenommen worden sei. Ehmed sei gar kein Journalist und habe sich in Rojava für die PKK betätigt, was unter Strafe stehe.
RojNews macht die PDK für das Leben und die Sicherheit ihres Redakteurs verantwortlich. Ehmed stammt aus Efrîn und arbeitet seit fünf Jahren für die Nachrichtenagentur in Südkurdistan. „Wir verurteilen die rechtswidrige Verschleppung von Silêman Ehmed und fordern sofortige Aufklärung über sein Schicksal und seine umgehende Freilassung“, teilte RojNews am Samstag mit.
Viele kurdische Medienorganisationen setzen sich für den Journalisten ein, so etwa das kurdische P.E.N.-Zentrum (Navenda P.E.N. a Kurd e.V.), die Journalistenvereinigung DFG aus Amed (tr. Diyarbakir) und der Mesopotamische Journalistinnenverein. Auch Reporter ohne Grenzen fordert von der PDK die Freilassung von Silêman Ehmed.