Von dem am 25. Oktober in Südkurdistan verschwundenen Journalisten Silêman Mihemed Ehmed gibt es weiterhin keine Spur. Die Nachrichtenagentur RojNews geht inzwischen mit Sicherheit davon aus, dass Ehmed von Kräften der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) verschleppt worden ist. Silêman Ehmed arbeitet seit fünf Jahren für die arabischsprachige Redaktion der Agentur und ist nach einem Familienbesuch in Aleppo am Grenzübergang Sêmalka-Pêşxabûr zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Kurdistan-Region Irak (KRI) verschwunden. Der letzte Kontakt zu ihm war ein Telefongespräch mit seiner Mutter, als er sich bereits im Verantwortungsbereich der PDK befand.
Der Büroleiter von RojNews in Bagdad, Muhammed Cihadi, fordert die irakischen Behörden zum dringenden Handeln für den vermissten Journalisten auf. Cihadi erklärte, dass sein Kollege von der PDK verschleppt wurde, um oppositionelle Meinungen und freie Stimmen zu unterdrücken. „Wir fordern eine Intervention von den irakischen Behörden, damit Silêman Ehmed freigelassen wird. Hewlêr [Erbil] galt früher als sicherer Ort für Journalisten und Aktivisten. Inzwischen geht die Regierung in Hewlêr systematisch gegen Medienschaffende vor und schadet damit dem Ansehen der Region Kurdistan“, so Muhammed Cihadi. Sein Kollege Silêman Ehmed habe als Journalist über gesellschaftsrelevante Themen berichtet und müsse sofort freigelassen werden.