Bilanz für 2018 zur Pressefreiheit in der Türkei
Die Initiative freier Journalist*innen hat eine Bilanz über die Verletzung der Pressefreiheit im Jahr 2018 in der Türkei veröffentlicht. 171 Medienschaffende befinden sich in türkischen Gefängnissen.
Die Initiative freier Journalist*innen hat eine Bilanz über die Verletzung der Pressefreiheit im Jahr 2018 in der Türkei veröffentlicht. 171 Medienschaffende befinden sich in türkischen Gefängnissen.
Die Initiative freier Journalist*innen (Özgür Gazeteciler İnisiyatifi, ÖGİ) hat einen Bericht zur Pressefreiheit in der Türkei für das Jahr 2018 veröffentlicht.
„Die Türkei entfernt sich täglich weiter von den Kriterien einer demokratischen Gesellschaft. Von der Politik zum Rechtswesen, von der Wirtschaft zum sozialen Leben und zur Kultur befindet sich so gut wie jeder Bereich des Lebens unter autoritärer Herrschaft“, heißt es in dem Bericht der Initiative. Darauf verweise auch der Bericht der Journalisten ohne Grenzen, in dem die Türkei zum Thema Pressefreiheit auf Platz 157 von 180 aufgeführten Ländern steht. Laut International Press Institute (IPI) sind seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 in der Türkei knapp 170 Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender geschlossen worden, 3.230 Journalist*innen verloren ihren Arbeitsplatz.
Bilanz 2018
Die Initiative freier Journalist*innen zieht für 2018 folgende Bilanz:
141 Journalist*innen wurden festgenommen, 64 verhaftet. Gegen sieben Journalist*innen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, 521 standen vor Gericht.
121 Journalist*innen wurden zu Freiheits- und Geldstrafen verurteilt, davon drei zu lebenslänglichen Haftstrafen. Ein Journalist wurde des Landes verwiesen und ein weiterer ermordet.
42 Journalist*innen wurden im Verlauf des Jahres aus der Haft entlassen.
Zum 31. Dezember 2018 befanden sich 171 Medienschaffende in Straf- oder Untersuchungshaft in der Türkei.