Türkei: Gefangene warnen vor Ausweitung des Hungerstreiks

Seit Mittwoch sind fünf politische Gefangene in Riha im Hungerstreik gegen ihre Haftbedingungen. In der nordkurdischen Provinz herrschen Temperaturen von 45 Grad, Wasser gibt es nur zwölf Stunden am Tag.

Seit Mittwoch sind fünf politische Gefangene im T-Typ-Gefängnis Urfa (kurd. Riha) im unbefristeten Hungerstreik gegen ihre Haftbedingungen und die Beschneidung ihrer Rechte. Einer der Hungerstreikenden ist Kasim Karataş, der seit 29 Jahren im Gefängnis ist. In einem Telefongespräch mit seiner Tochter Gülistan Karataş hat er angekündigt, dass alle politischen Gefangenen sich dem Hungerstreik anschließen werden, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden.

Mit dem Hungerstreik soll durchgesetzt werden, dass kranke Gefangene eine angemessene medizinische Behandlung gekommen. Außerdem wird das Recht auf Kommunikation, Sport und soziale Aktivitäten eingefordert. Ein großes Problem ist auch die mangelnde Wasserversorgung. In Riha wird es im Sommer bis 45 Grad heiß und die Gefangenen haben zwölf Stunden am Tag keinen Zugang zu Wasser.

Weiter berichtet Gülistan Karataş vom Telefonat mit ihrem Vater: „Neuzugänge werden dazu gezwungen, sich nackt durchsuchen zu lassen. Briefe der Gefangenen werden mit Verweis auf Disziplinarstrafen nicht weitergeleitet. Ein Freund meines Vaters, Ferhat Durdu, wird mit derselben Begründung nicht entlassen, obwohl seine Haftstrafe vor fünf Monaten vorbei war. Mein Vater sagt, dass insgesamt 23 Personen in seiner Zelle sind. Die Probleme werden täglich größer, der Hofgang wird willkürlich eingeschränkt. Er hat auch gesagt, dass alle Gefangene in einen Hungerstreik treten werden, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden.“