Nach Angaben des Menschenrechtsvereins IHD sind 1564 Gefangene in türkischen Haftanstalten krank, 591 sogar schwer krank. Einer von ihnen ist der 46-jährige Bedri Çakmak. Trotz Haftunfähigkeit wegen Magenkrebs, Knochenschwund und Venenverengung wird er seit elf Jahren im Gefängnis festgehalten. Wie jetzt bekannt wurde, ist er ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er in seiner Zelle im D-Typ-Gefängnis Diyarbakir (kurd. Amed) einen Schwächeanfall erlitt. Offenbar wiegt der politische Gefangene nur noch 35 Kilogramm.
Obwohl ihm im Krankenhaus erneut eine Haftunfähigkeit attestiert wurde, wird er nicht aus dem Gefängnis entlassen. Wie sein Sohn Osman Çakmak mitteilt, hat sein Anwalt vergeblich einen Antrag auf Entlassung bei der Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakir gestellt. Zum Zustand seines Vaters sagt er: „Mein Vater hat Magenkrebs und wiegt nur noch 35 Kilogramm. Er kann momentan gar nichts essen. Um wieder Nahrung zu sich nehmen zu können, muss er operiert werden. Wegen des großen Gewichtsverlusts betrachten die Ärzte eine Operation als riskant. Meine Mutter ruft uns täglich einmal an und berichtet von seinem Gesundheitszustand. Das Krankenhaus hat am Freitag ein Attest für seine Haftunfähigkeit ausgestellt. Er wird trotzdem nicht entlassen.“