Politischer Gefangener an Leberversagen gestorben

Der politische Gefangene Bişar Yazıcı ist an Leberversagen in einer Klinik in Amed gestorben. Der 52-jährige Kurde war seit 2021 wegen „Terror“-Vorwürfen inhaftiert und starb allein. Ein Vorschlag, den Sohn zum Betreuer zu bestellen, wurde abgelehnt.

Der politische Gefangene Bişar Yazıcı ist im Alter von 52 Jahren an Leberversagen in einem Krankenhaus in Amed (tr. Diyarbakır) gestorben. Das teilten Angehörige am Samstag mit. Yazıcı war am vorletzten Freitag im Hochsicherheitsgefängnis Van (ku. Wan) zusammengebrochen und in die Universitätsklinik Dicle eingeliefert worden. Von seiner Familie war zum Zeitpunkt seines Todes niemand an seiner Seite. Ein Vorschlag, den Sohn zum Betreuer zu bestellen, wurde von der türkischen Justiz angelehnt. Bişar Yazıcı starb allein und im gefesselten Zustand in einem Krankenhausbett.

Bişar Yazıcı war Kurde und stammte aus einem Dorf im Kreis Qelqelî (Özalp), der zur Provinz Wan gehört. Im Gefängnis befand er sich seit 2021. Grundlage dafür war ein Urteil über sechs Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe wegen der angeblichen Mitgliedschaft in einer „terroristischen“ Vereinigung. Mehrere Anläufe seiner Verteidigung, die Gefängnisstrafe wegen Haftunfähigkeit außer Vollzug setzen zu lassen, waren an der türkischen Justiz gescheitert.

Der Leichnam von Yazıcı wurde bereits am Sonnabend zur Obduktion in die Gerichtsmedizin von Diyarbakır gebracht. Wann mit einer Freigabe zu rechnen ist, wollte die Behörde nicht angeben. Sobald diese erfolgt, soll Yazıcı nach Qelqelî überführt und in seinem Geburtsdorf Ergalî (Çavuşlar) beigesetzt werden.