Der 1943 geborene Abdülalim Kaya wurde in der Türkei wegen einer Presseerklärung angeklagt, an der er 2008 teilgenommen hatte. Nach dem Prozess verurteilte ihn das Schwere Strafgericht Nr. 5 in Diyarbakır (ku. Amed) am 24. Dezember 2009 wegen „Propaganda für eine illegale Organisation" zu fünf Jahren Haft. Das Urteil wurde im Jahr 2011 in höherer Instanz bestätigt.

Im Oktober 2020 wurde Kaya wegen einer Prostataerkrankung operiert. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde er am 14. Oktober 2020, noch bevor die Fäden gezogen wurden, in seiner Wohnung festgenommen und in das geschlossene Gefängnis vom Typ H in Bursa gebracht. Kaya hat nur eine funktionierende Niere, leidet an Demenz und einer Herzerkrankung und ist außerdem seh- und hörbehindert. Im September 2021 wurde in einem Gutachten eine Schwerbehinderung von 91 Prozent festgestellt.

Sein Sohn Ismail Kaya fordert seine sofortige Freilassung und erklärt, sein Vater sei nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen: „Er wird mit Hilfe der Wärter in die Besuchskabine gebracht und von seinen Mitgefangenen versorgt. Für uns ist es eine sehr harte Zeit, jeder Besuch bei ihm hinterlässt tiefe Wunden bei uns. Die Bedingungen im Gefängnis sind für meinen Vater sehr schwierig. Ich rufe die Öffentlichkeit auf, der Situation meines Vaters und anderer kranker Gefangener Aufmerksamkeit zu widmen. Er muss so schnell wie möglich freigelassen werden. Wir versuchen auch, die internationale Öffentlichkeit zu erreichen. Wenn mein Vater erst als Leiche aus dem Gefängnis kommt, sind dafür alle verantwortlich, die dazu geschwiegen haben. Ich habe die Akte meines Vaters an viele Institutionen geschickt, aber bisher gibt es keine Ergebnisse."