Der ehemalige politische Gefangene Abdulhalim Kırtay ist am Freitagmorgen in Amed (tr. Diyarbakir) verstorben. Kırtay befand sich auf der Liste des Menschenrechtsvereins IHD für schwer erkrankte Gefangene und starb 51 Tage nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Zuvor war er dreißig Jahre lang in verschiedenen Vollzugsanstalten in der Türkei.
Der Kurde wurde 1993 in Farqîn (Silvan) verhaftet und vor einem Staatssicherheitsgericht wegen Separatismusvorwürfen zu erschwerter lebenslänglicher Freiheitsstrafe ohne Aussicht auf Entlassung verurteilt. Diese Form der Strafe verletzt internationale Menschenrechtskonventionen hinsichtlich des „Rechts auf Hoffnung“ und wird in der Türkei vor allem gegen politische Gefangene ausgesprochen.
Kırtay zog sich im Gefängnis diverse Krankheiten zu und musste mehrfach operiert worden. Im vergangenen November wurde er in einem Krankenhaus in Izmir behandelt und war vier Tage lang mit Handschellen ans Bett gefesselt. Seine Familie hat jahrelang zusammen mit anderen Angehörigen von Gefangenen für seine Freilassung gekämpft. Als Abdulhalim Kırtay am 22. März aus der Vollzugsanstalt Burhaniye in der Westtürkei entlassen wurde, war er todkrank. Die Beerdigung wird auf dem Yeniköy-Friedhof im Stadtbezirk Rezan (Bağlar) in Amed stattfinden.