MIT-Chef Kalın zu Gesprächen in Syrien

Der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT führt Gespräche mit der syrischen Übergangsregierung in Damaskus. Dabei geht es auch um die YPG und die Kontrolle der IS-Gefängnisse.

Leiter des türkischen Geheimdienstes in Damaskus

Der Leiter des türkischen Geheimdienstes MIT, Ibrahim Kalın, hat am Dienstag in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine Reihe hochrangiger Gespräche mit führenden Vertretern der sogenannten Übergangsregierung geführt. Bei dem Treffen mit dem selbsternannten Präsidenten Ahmed al-Scharaa, Außenminister Asaad Hassan al-Schaibani und dem Chef des syrischen Geheimdienstes, Hussein al-Salama, standen sicherheitspolitische und regionale Themen im Mittelpunkt.

Laut Berichten in türkischen staatsnahen Medien wurden während des Treffens unter anderem die territoriale Integrität Syriens, Fragen der staatlichen Souveränität sowie der politischen Stabilität erörtert. Ein besonderer Fokus lag auf sicherheitsrelevanten Fragen entlang der syrisch-türkischen Grenze.

Zentrale Themen: Grenzfragen, Gefangenenlager, YPG

Diskutiert wurden demnach eine mögliche Integration der Volksverteidigungseinheiten (YPG) in ein künftiges syrisches Staatsgefüge, die Kontrolle über Grenzübergänge und Zollinfrastruktur sowie die Übertragung der Zuständigkeit für Gefängnisse und Lager in der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES), in denen Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) sowie deren Angehörige untergebracht sind, an die Übergangsregierung in Damaskus.

Regionale Lage und Sanktionen ebenfalls Thema

Auch aktuelle Entwicklungen in der Region wurden angesprochen. Dabei spielte der wachsende Konflikt zwischen Israel und Syrien ebenso eine Rolle wie die Auswirkungen internationaler Sanktionen gegen Syrien. Ankara und Damaskus diskutierten zudem Möglichkeiten, eine Rückkehr syrischer Geflüchteter unter „stabilen Bedingungen“ zu ermöglichen.