Nach 31 Jahren Haft: „Der Widerstand geht weiter!“

Der politische Gefangene Mahmut Badur ist nach 31 Jahren Haft in der Türkei entlassen worden. Er erklärte bei seiner Freilassung aus dem Gefängnis Ödemiş: „Von an werden wir den Widerstand draußen fortsetzen.“

Mahmut Badur nach 31 Jahren Haft freigelassen

Mehmet Badur verbrachte 31 Jahre im Gefängnis. Der heute 59-Jährige war 1993 in Izmir verhaftet und wegen „Mitgliedschaft in einer Terrorganisation“ zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Aufgrund der langen Haftzeit und der Bedingungen der Inhaftierung erkrankte Badur schwer. Ihm wurde ein Stent gesetzt und eine Niere entfernt. Er wurde auf der Liste der kranken Gefangenen des Menschenrechtsvereins IHD geführt. Der politische Gefangene hat sich jedoch durch die Haft nicht brechen lassen und hält auch nach 31 Jahren Gefangenschaft am Widerstand gegen den türkischen Faschismus fest. Aufgrund seiner entschlossenen Haltung wurde ihm die eigentlich für vergangenes Jahr anstehende Entlassung unter dem Vorwand von Disziplinarstrafen zweimal verweigert.

Badur wurde von seinen Angehörigen vor dem Gefängnis empfangen. Er erklärte öffentlich: „31 Jahre lang haben wir im Gefängnis Widerstand geleistet. Von nun an werden wir draußen weiter Widerstand leisten und für ein schönes Leben und eine schöne Zukunft kämpfen. In den 31 Jahren meiner Gefangenschaft habe ich die Kraft für den Widerstand von meinem Volk und meinen Genossen erhalten. Ich freue mich über meine Freilassung, aber ich kann diese Freude nicht ungetrübt empfinden, denn ich habe meine Freunde drinnen zurückgelassen. Ich fühle mich innerlich bitter. Erst dann, wenn alle meine Genossinnen und Genossen freigelassen werden, kann ich meine Freude in vollen Zügen genießen.“