Nach 30 Jahren Haft dreimal Entlassung verweigert

Der politische Gefangene Ramazan Karataş wird nicht freigelassen. Nach dreißig Jahren Haft in der Türkei wurde seine Entlassung nun zum dritten Mal von der Vollzugskommission unter fadenscheinigen Vorwänden aufgeschoben.

Willkür in den Gefängnissen der Türkei

Politische Gefangene in der Türkei sollen gebrochen werden. Vielen wird auch nach dem Ende ihrer Haftzeit die Entlassung verweigert. Das betrifft insbesondere Gefangene, die seit über 30 Jahren in Haft sind. Einer von ihnen ist Ramazan Karataş, dessen Freilassung nun zum dritten Mal verweigert wurde. Ihm wird erneut vorgeworfen, er habe sich nicht von der „Terrororganisation“ gelöst und bereue nicht. Deswegen wurde seine Haft um weitere sechs Monate verlängert. Karataş war 1993 rechtswidrig inhaftiert und in einem Verfahren, das jeder Rechtsstaatlichkeit spottete, von einem Staatssicherheitsgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach einer langen Gefängnisodyssee befindet sich Karataş seit zweieinhalb Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Ereğli in Konya.