Die Samstagsmütter-Initiative in Istanbul hat zum 960. Mal auf ihre in staatlichem Gewahrsam in der Türkei verschwundenen Angehörigen aufmerksam gemacht und eine Bestrafung der Täter gefordert. Die Initiative wurde von Menschenrechtsaktivist:innen sowie dem HDK-Sprecher und YSP-Abgeordneten Cengiz Çiçek und dem ehemaligen HDP-Abgeordneten Musa Piroğlu unterstützt. Trotz eines gegenteiligen Urteils des türkischen Verfassungsgerichtshofs wurde die Kundgebung vor dem Galatasaray-Gymnasium auf der Istiklal Caddesi zum zwanzigsten Mal in Folge von den Behörden verboten.
Die Polizei riegelte den Kundgebungsort und die Seitenstraßen bereits Stunden vorher mit Absperrgittern ab. Die Samstagsmütter und ihre Unterstützer:innen liefen trotzdem in Richtung des Platzes und wurden von der Polizei mit Schilden aufgehalten und umstellt. Journalist:innen, die das Vorgehen dokumentieren wollten, wurden zurückgedrängt. Viele Passant:innen protestierten gegen das polizeiliche Vorgehen. Auch Personen, die das Geschehen filmen und in digitalen Netzwerk verbreiten wollten, wurden von der Polizei behindert.
Die Samstagsmütter und ihre Unterstützer:innen wurden im Polizeikessel mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und zu einem Gefangenentransporter geführt, mit dem sie auf die Vatan-Polizeiwache gebracht wurden. Bei den 21 Festgenommenen handelt es sich um Hanife Yıldız, Mikail Kırbayır, Osman İşçi, Ali Tosun, İkbal Eren, Ali Ocak, Oya Ersoy, Leman Yurtsever, İsmail Yücel, Nimet Tanrıkulu, Cüneyt Yılmaz, Ömer Kavran, Deniz Aytaç, Davut Arslan, Nazım Dikbaş, Eren Baskın, Yusuf Ardaş, Esma Nur Yıldız, Selim Derelioğlu, Begali Kurnaz und Canan Yıldırım.