IHD: 61 schwerkranke Frauen in türkischen Gefängnissen

Nach Angaben des IHD befinden sich mindestens 61 schwer kranke Frauen in türkischen Gefängnissen. Ihr Gesundheitszustand ist so schlecht, dass sie sofort freigelassen werden müssten.

Der Menschenrechtsverein IHD in Istanbul hat die sofortige Freilassung von schwerkranken Frauen aus türkischen Haftanstalten gefordert. Wie Meral Nergis Şahin von der Gefängniskommission des IHD erklärte, befinden sich mindestens 61 unter schweren Krankheiten leidende Frauen in der Türkei in Haft.

Als Beispiele nannte Şahin die Fälle von fünf Frauen in der Marmara-Region: Fatma Tokmak sitzt im Frauengefängnis Bakirköy und ist herzkrank. Sie hat künstliche Herzklappen, leidet unter Magenbeschwerden, Bluthochdruck und einer Hautkrankheit.

Ebenfalls in Bakirköy befindet sich Süreyya Bulut. Sie hat Granatsplitter im Kopf und müsste operiert werden. Aufgrund des hohen Risikos ist bisher keine Operation erfolgt. Sie leidet zeitweise unter extremen Schmerzen, ist auf einem Auge erblindet und an Wernicke Korsakoff erkrankt.

Gülisan Abdo ist im Frauengefängnis Gebze inhaftiert. Sie hat einen Tumor am Rücken, ihr linkes Bein ist amputiert und sie hat eine Prothese. Ihre Mitgefangene Hazine Alçı leidet an den Folgen einer Schussverletzung. Sie hat seit 2000 eine Platinprothese im rechten Bein, weil der Oberschenkel zertrümmert ist. Mesude Pehlivan in Gebze hat Magen- und Lungenkrebs sowie Lymphtuberkulose.