Hungerstreik im Gefängnis Patnos
Politische Gefangene im L-Typ-Gefängnis Patnos in der nordkurdischen Provinz Agirî sind aus Protest gegen schwere Misshandlungen in einen Hungerstreik getreten.
Politische Gefangene im L-Typ-Gefängnis Patnos in der nordkurdischen Provinz Agirî sind aus Protest gegen schwere Misshandlungen in einen Hungerstreik getreten.
Im L-Typ-Gefängnis Patnos sind politische Gefangene in einen Hungerstreik getreten. Anlass ist ein schwerer Übergriff vom Wachpersonal auf Bilal Babahan, Vedat Kalın und Ferit Kaşçı. Familienangehörige hatten vor wenigen Tagen berichtet, dass den Gefangenen Handschellen angelegt wurden und sie dann von Dutzenden Mitgliedern des Wachpersonals geschlagen wurden. Zwei der Gefangenen erlitten dabei Armbrüche und Hämatome am Kopf.
Nach Angaben der Anwaltsvereinigung ÖHD (Özgürlük İçin Hukukçular Derneği / Jurist:innen für Freiheit) hatten die Gefangenen sich der Prozedur eines militärischen Zählappells verweigert. „Aufgrund der ansteigenden Rechtsverletzungen im Gefängnis sind die Gefangenen in einen Hungerstreik getreten, der im Wechsel für jeweils fünf Tage durchgeführt wird“, teilt die ÖHD-Zweigstelle in Wan über Twitter mit. Der Verein will den Vorfall untersuchen und kündigt einen detaillierten Bericht über die Rechtsverletzungen in Patnos an.
Bilal Babahan und Vedat Kalın haben am Todesfasten für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan im Jahr 2019 und weiteren Widerstandsaktionen im Gefängnis teilgenommen.