Gefangene im Hungerstreik gegen Repression

Folter und Repression ist für die Gefangenen in den Gefängnissen in Wan und Patnos mittlerweile alltäglich. Aus Protest gegen die Übergriffe sind mehrere Gefangene in den Hungerstreik getreten.

Die politischen Gefangenen im Typ-L-Gefängnis in Patnos in der Provinz Agirî (Ağrı) und in den Typ-F und Typ-T-Gefängnissen in Wan (Van) haben gegen die Angriffe und die Repression durch das Anstaltspersonal einen Hungerstreik begonnen. Nach Angaben von Angehörigen der Gefangenen sind in Wan vier politische Gefangene vor etwa zwei Wochen in den Hungerstreik getreten. Der hungerstreikende Gefangene Kadir Karabak konnte dies seiner Familie telefonisch mitteilen. Über das Gespräch berichten seine Angehörigen: „Bei unserem letzten Telefonat hat Kadir gesagt, dass er und drei weitere Gefangene sich im Hungerstreik befinden, da das für Hofgang vorgesehene Areal abgedeckt worden sei. Er sagte, sie würden den Hungerstreik fortsetzen, bis die Anstaltsleitung ihre Forderungen erfüllt.“

Nach Berichten der Familien von Frauen, die im Gefängnis Typ-T inhaftiert sind, verbreitet sich unter den Insassinnen kreisrunder Haarausfall. Mittlerweile würden alle gefangenen Frauen ihre Haare verlieren.

Repression im Gefängnis von Patnos nimmt zu

Bei den Angehörigenbesuchen im Gefängnis in Patnos werden die Familien beim Betreten der Haftanstalt viermal durchsucht. Selbst die Flaschen von Babys werden von dem Gefängnispersonal einbezogen. Eine Besucherin, die dieser Maßnahme widersprochen habe, sei sogar vom Besuch ausgeschlossen worden.