„Soll ich bereuen, dass ich Kurde bin?“
Mehmet Emin Soyal ist im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in der Türkei verstorben. Der Kurde, der auch unter dem Namen „Mela“ bekannt war, wurde im Oktober vergangenen Jahres wegen des Vorwurfs, die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu unterstützen, verhaftet. Er wurde in Ereban in Şirnex-Hezex (tr. Şirnak-Idil) auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Siirt festgenommen und nach viertägigem Polizeigewahrsam in ein Gefängnis in Êlih (Batman) gebracht.
Bereits zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war Soyal schwer krank. Wegen Einschränkung seiner Seh- und Hörfähigkeit, Herzschwäche, der Atemwegserkrankung COPD und weiterer Gesundheitsbeschwerden wurde ihm ein Grad der Behinderung von 91 Prozent attestiert. Auf Antrag seines Rechtsbeistand kam er nach zwei Wochen wieder frei.
Nach seiner Haftentlassung sagte Soyal gegenüber der Nachrichtenagentur MA: „Soll ich etwa bereuen, dass ich Kurde bin? Ich bereue nichts, und ich habe das Gefängnis mit großem Unwohlsein verlassen, weil ich meine Freunde dort zurücklassen musste. Nichts könnte grausamer sein.“
Mehmet Emin Soyal ist an seinem Geburtsort Ereban beerdigt worden.