72-jähriger Kurde mit Vorerkrankungen
Mehmet Emin Çam hat am Freitagabend in der Vollzugsanstalt Batman-Beşiri einen Herzinfarkt erlitten und befindet sich in intensivmedizinischer Behandlung im Krankenhaus. Der 72-Jährige war früher Verbandsvorsitzender der kurdischen Partei BDP in Sêrt (tr. Siirt) und wurde in einem der als „KCK-Verfahren“ bekannten Massenprozesse zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 2012 wurde er wegen Mitgliedschaft in der „Stadtratsstruktur der KCK“ verhaftet und verbrachte zehn Monate im Gefängnis. Nachdem seine Verurteilung im Revisionsverfahren bestätigt worden war, wurde er vor zwei Jahren erneut inhaftiert.
Çam war bereits damals schwer krank. Der Menschenrechtsverein IHD führt ihn auf der Liste schwer kranker Gefangener. Nach Angaben der DEM-Abgeordneten Sabahat Erdoğan Sarıtaş leidet der 72-Jährige unter Taubheit, einem Hirntumor und Nierensteinen. Wie seine Tochter Şimel Çam mitteilte, wurde ihr im Krankenhaus in Êlih (Batman) mitgeteilt, dass keine Lebensgefahr bestehe, ihr Vater jedoch aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen auf der Intensivstation behandelt werde. Şimel Çam forderte die Freilassung ihres Vaters.