75 Schutzsuchende vor libyscher Küste ertrunken

Wie die UN-Organisation IOM mitteilt, sind vor der libyschen Küste mindestens 75 Schutzsuchende ertrunken.

Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Wochenende bestätigte, sind vergangenen Mittwoch 75 Schutzsuchende vor der westlibyschen Küste ertrunken. Demnach soll es nur 15 Überlebende gegeben haben, die von Fischern zurück nach Zuwara in Libyen gebracht wurden. Nach IOM-Angaben sind in diesem Jahr bereits mindestens 1.300 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute gestorben.

Die staatliche Seenotrettung ist im Mittelmeer weitgehend ausgeschaltet. Fast ausschließlich Rettungsschiffe von NGOs helfen den schiffbrüchigen Schutzsuchenden, werden dabei jedoch regelmäßig sabotiert. Die EU setzt vor allem auf die sogenannte libysche Küstenwache, um Schutzsuchende abzufangen und nach Libyen zu bringen. Nach IOM-Angaben wurden in diesem Jahr bereits über 6.000 Menschen nach Libyen zurückgeschleppt. Das bedeutet für die Betroffenen fortgesetzte Haft in libyschen Folterlagern. Immer wieder werden Schutzsuchende in diesen Lagern getötet, Sklavenarbeit und sexualisierte Gewalt sind Berichten von Überlebenden an der Tagesordnung.