Zerstörung von Hasankeyf geht weiter

Heute starteten die globalen Aktionstage zur Rettung der 12.000 Jahre alten nordkurdischen Kleinstadt Heskîf (Hasankeyf). Doch die Zerstörung der antiken Kulturstätte für den Ilisu-Staudamm geht unvermindert weiter.

Die Zerstörung der spätestens seit dem Neolithikum besiedelten nordkurdischen Kleinstadt Heskîf (Hasankeyf, Provinz Êlih/Batman) für die Errichtung des Ilisu-Staudamms geht weiter. Heute wurde der Festungsturm der zwölftausendjährigen historischen Ortschaft mit Beton versiegelt. Die Ilisu-Talsperre am Oberlauf des Tigris soll am 10. Juni geflutet werden. Das hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Kommunalwahlkampf angekündigt. Was weder die Römer noch die Osmanen „geschafft“ haben, will Erdogan um jeden Preis umsetzen. Die Aufstauung des Tigris hätte zu bedeuten, dass die Kulturstätte Heskîf - eine der ältesten noch bewohnten Städte der Welt, voller Leben und unschätzbarer historischer Schätze- ab Oktober verschwindet.

Zur Rettung der antiken Stadt hatte die „Initiative zur Rettung von Hasankeyf“ zu globalen Aktionstagen aufgerufen. Unter dem Motto „Noch ist es nicht zu spät, Hasankeyf und den Tigris zu retten!” gehen heute und morgen in weltweit 35 Städten Menschen auf die Straße, damit die Klappen des Staudamms nicht geschlossen werden.

In Deutschland wird sich die Berliner Initiative zur Rettung von Heskîf am Samstag von 15 bis 17 Uhr sich mit einer Ausstellung über Heskîf auf der Museumsinsel an den Aktionstagen beteiligen. Weitere Aktionen sind in Frankfurt, München, Karlsruhe, Nürnberg, Hamburg, Hannover und im Wendland geplant. Auch in Österreich (Wien und Graz) sowie in der Schweiz (Zürich) wird es Aktionen für Heskîf geben.