Der Bau des Ilisu-Staudamms am Tigrisfluss steht laut offiziellen Verlautbarungen kurz vor dem Abschluss. Am 10. Juni sollen die Klappen des Staudamms geschlossen und somit die Stauung des Flusses begonnen werden. Dies würde bedeuten, dass damit insgesamt 199 Siedlungsgebiete unter Wasser gesetzt werden. Unter diesen Orten befindet sich auch der Ort Heskîf (Hasankeyf) mit seiner rund 12.000-jährigen Geschichte.
„Wir haben die Hoffnung noch nicht verloren. Der Kampf geht weiter. Es gab weltweit schon Großprojekte mit einem deutlich höheren Budget, die am gesellschaftlichen Protest gescheitert sind. Das gibt uns Grund zur Hoffnung“, mit diesen Worten ruft Ercan Ayboğa von der Initiative zur Rettung von Heskîf zu einer breiten Teilnahme an den globalen Aktionstage für Heskîf auf, die ab dem morgigen 7. Juni für zwei Tage andauern. „In insgesamt 35 Orten sind Aktionen geplant, allein im Irak in zehn verschiedenen Städten. Wir können diese Zahl noch erhöhen. Nehmt mit kreativen Aktionen, mit Presseerklärungen, Demonstrationen oder anderen Aktionsformen an den globalen Aktionstagen teil", so Ayboğa.
In Deutschland wird sich die Berliner Initiative zur Rettung von Heskîf am Samstag von 15 bis 17 Uhr sich mit einer Ausstellung über Heskîf auf der Museumsinsel an den Aktionstagen beteiligen. Weitere Aktionen sind in Frankfurt, München, Karlsruhe, Nürnberg, Hamburg, Hannover und im Wendland geplant. Auch in Österreich (Wien und Graz) sowie in der Schweiz (Zürich) wird es Aktionen für Heskîf geben.