Wan: Haftdauer von politischen Gefangenen willkürlich verlängert

Mehrere politische Gefangene in der nordkurdischen Provinz Wan werden unter dem Vorwand von Disziplinarstrafen über die reguläre Haftdauer hinaus festgehalten. Im F-Typ-Gefängnis wurde die Haftdauer zum zweiten Mal um sechs Monate verlängert.

Immer neue Nachrichten über Schikanen gegen politische Gefangene im F-Typ-Gefängnis Van dringen nach außen. Nachdem im Oktober politische Gefangene aus ihren Zellen verschleppt und an einem unbekannten Ort verhört wurden, wurden nun ihre Entlassungen und die Anhörungen zu möglichen Entlassungen erneut verzögert. Die politischen Gefangenen Izzet Kına, Faik Taştan, Şahin Öncü, Hakan Bilekçi und Kemal Kahraman sind willkürlich mit Bunkerstrafen belegt worden. Jetzt wird ihnen die Entlassung unter Justizaufsicht verweigert, da keine „gute Sozialprognose“ vorliege. So wurde die Haft bei Faik Tastan und Izzet Henna bereits ein zweites Mal mit der Begründung von verhängten Disziplinarstrafen um sechs Monate verlängert.

Die Angehörigen der Gefangenen betonen, es handele sich dabei um rechtswidrige Willkürhandlungen: „Unsere Anträge bei den zuständigen Behörden wurden nicht beantwortet. Zuerst verurteilen sie die Gefangenen willkürlich zu Bunkerstrafen, dann verschieben sie ihre Haftprüfung unter Berufung auf die Disziplinarstrafen. Als wir die Gefangenen besuchten, appellierten sie an die Öffentlichkeit und forderten Aufmerksamkeit für ihre Situation.“