Politische Gefangene in Wan: „Sie werden uns umbringen“

Der im Hochsicherheitsgefängnis Van inhaftierte Veysi Bayat berichtet von schweren Misshandlungen durch das Anstaltspersonal. Er warnt: „Wenn es so weitergeht, werden sie uns töten.“

Jeden Tag kommen neue erschreckende Nachrichten aus den türkischen Gefängnissen. Folter und schwerste Übergriffe scheinen sich immer weiter zu verbreiten. Nach den schweren Übergriffen im T-Typ-Gefängnis Şırnak, über die wir gestern berichteten, erreichen uns heute ähnliche Nachrichten aus dem Hochsicherheitsgefängnis Van. In einem Telefongespräch mit seiner Familie berichtet der politische Gefangene Veysi Bayat von Schlägen und Misshandlungen durch das Wachpersonal.

Sie haben uns fast zu Tode gequält“

Sein Vater Abdullah Bayat erzählt von dem Gespräch mit seinem Sohn: „Mein Sohn wurde zum Opfer von Angriffen des Wachpersonals. Er kann nur noch mit Schwierigkeiten sitzen und aufstehen. Jeden Abend um 20 Uhr stürmen die Wächter die Zellen und misshandeln die Gefangenen. Mein Sohn sagte: ‚Sie haben uns fast zu Tode gequält. Wenn das so weitergeht, werden sie uns umbringen.‘ Er sei praktisch schon tot. Sie werden seit Wochen ununterbrochen misshandelt und jeden Abend in ein Zimmer gebracht und dort gefoltert.“

Sie werden uns töten“

Bayat berichtet, dass sich die Angriffe allein gegen die politischen Gefangenen richten: „Mein Sohn sagte, dass die Folter nach dem Wechsel des Gefängnisdirektors begonnen hat und seitdem zunnimmt. Er war kaum in der Lage zu sprechen, man konnte hören, wie schwer es ihm fiel. Er sagte: ‚Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten.‘ Sie haben sie nicht einmal ins Krankenhaus gebracht. Er sagte: ‚Sie werden uns töten.‘ Wenn das keine Grausamkeit ist, was ist es dann? Gibt es etwas Schrecklicheres?“