Verletzte bei Wahlprotesten in Şirnex

In Şirnex sind mehrere Menschen bei einem Polizeieinsatz gegen Wahlbetrugsproteste verletzt worden, es kam zu Dutzenden Festnahmen.

Kommunalwahl in der Türkei und Kurdistan

Bei einem Polizeiangriff auf Proteste gegen Wahlbetrug in der kurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) sind mehrere Menschen verletzt worden, es kam zu Dutzenden Festnahmen. Politiker:innen der DEM-Partei wollten heute Widerspruch gegen die Ergebnisse der Kommunalwahl in Şirnex-Stadt und im Bezirk Qilaban (Uludere) im Justizgebäude einlegen und wurden auf dem Weg von der Polizei aufgehalten. Die DEM moniert die Manipulation des Wahlausgangs durch vorgeblich als Sicherheitskräfte abkommandierte Polizisten und Soldaten, die massenweise aus anderen Provinzen zur Stimmabgabe an die Urnen transportiert wurden.


Als der örtliche Parteivorstand begleitet von den DEM-Abgeordneten Saliha Aydeniz und Zeki Irmez, der DBP-Vorsitzenden Çiğdem Kılıçgün Uçar und Hunderten weiteren Menschen auf dem Gang zum Justizgebäude beharrten, setzte die Polizei Tränengas und Plastikgeschosse ein. Erkan Tepeli, ein Mitarbeiter von Çiğdem Kılıçgün Uçar, wurde von einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen und verletzt, der Ko-Bürgermeisterkandidat Turan Saltan blutete nach dem Polizeieinsatz aus der Nase.

Auch in Qilaban werden die Proteste fortgesetzt. Bereits am Montag hatten mehrere hundert aufgebrachte Menschen gegen die Beeinflussung des Wahlergebnisses durch den Transfer von über tausend AKP-Anhängern in die Kreisstadt protestiert. Die DEM-Partei legte heute Widerspruch beim örtlichen Wahlausschuss ein.