„Türkischer Staat ist mit seinen Agenten in Kerkûk aktiv“

Der Leiter des regionalen YNK-Büros, Xazi Kerkûkî, warnt vor den gesteigerten Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes MIT in Kirkuk.

Die zwischen dem Irak und der südkurdischen Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) umstrittene Stadt Kerkûk (Kirkuk) steht aufgrund ihrer turkmenischen Minderheit und reichen Ölvorkommen im Fokus der neoosmanischen Pläne der Türkei. Der türkische Geheimdienst MIT setzt seit längerem seinen Fokus auf die turkmenische Minderheit in Kerkûk und versucht sie immer wieder zum bewaffneten Kampf anzustacheln.

Xazi Kerkûkî, Leiter des Büros der YNK (Patriotische Union Kurdistans) warnt vor gesteigerten Aktivitäten des MIT in der Stadt. Gegenüber der in Südkurdistan ansässigen Nachrichtenagentur RojNews erklärte er, dass in Kerkûk mehrere Agentenzellen aktiv seien, die sich durch schnelle Ortswechsel der Beobachtung entziehen. Kerkûkî warnt zudem vor dem Versuch der Regierung in Ankara, aus der turkmenischen Bevölkerung Söldner zu rekrutieren. Die Türkei habe außerdem nach den letzten Anschlägen ein Kontingent von Soldaten unter dem Vorwand, die Turkmenen schützen zu wollen, nach Kerkûk entsandt, berichtet der YNK-Politiker weiter.

In Kerkûk und anderen Orten, in denen Turkmen*innen leben, wird die vom MIT geschaffene Turkmenenfront Irak (ITC) und ihr Anführer Erşad Salihi als Mittel des türkischen Geheimdienstes benutzt. Bereits im September vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die Mitglieder der bewaffneten ITC-Gruppe vom Generalstab in Ankara ausgebildet wurden und einen Lohn von 400 bis 700 Dollar monatlich vom türkischen Staat erhielten.