Der türkische Botschafter im Irak, Fatih Yıldız, besuchte in den vergangenen Tagen Kerkûk. Dabei erklärte er widerholt, dass die Präsenz türkischer Truppen in Kerkûk weitergehen werde. Der türkische Staat missachtet die Hoheitsrechte des Irak und greift selbst direkt in die Verwaltung der Stadt ein.
Seit dem letzten Besuch des Botschafters werden turkmenische Milizionäre in der Stadt Daqûq bei Kerkûk von türkischen Offiziere militärisch ausgebildet. Ein Einwohner von Daqûq, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte, sprach mit ANF über die aktuelle Lage.
Geld und militärische Ausrüstung vom türkischen Staat
Der Einwohner erklärte, Casim Mihemed Robîtan aus der PDK-Leitung habe den Milizionären erlaubt, mit Waffen zu trainieren: „Dieses Training findet seit einem Monat statt. Sie erhalten eine militärische und politische Ausbildung. “
Die Söldner werden demnach ausgebildet, um die türkischen Truppen in Kerkûk zu stärken. Nach Beendigung der Ausbildung sollen sie in Daqûq stationiert werden. Es sei festgelegt, dass sich die Miliz aus Turkmenen und ihren Unterstützern rekrutiert. Die Miliz werde außerdem aus der Türkei mit Geld, Waffen und Ausrüstung versorgt.
Irakische Regierung und Regionalregierung schweigen
In Kerkûk wurden 600 in der Türkei ausgebildete Milizionäre stationiert. Nach dem Besuch des türkischen Botschafters Fatih Yıldız werden die Milizionäre jetzt auch direkt in Kerkûk ausgebildet. Der türkische Staat hat in den letzten Monaten damit begonnen, sich immer mehr in militärische und politische Bereiche in Kerkûk einzumischen. Dennoch haben sich weder die irakische Regierung noch die Regionalregierung Kurdistans ernsthaft gegen diese Einmischung in hoheitliche Aufgaben durch den türkischen Staat gestellt.