Qendîl: „Sie bringen uns als angebliche Guerillakämpfer um“

Die türkische Armee zielt bei ihrer Invasion in Südkurdistan immer wieder auf zivile Siedlungen und Infrastruktur. „Sie bringen uns als angebliche Guerillakämpfer um“, erklärt der Dorfbewohner Mişir Xidir.

ANF sprach mit dem Dorfbewohner Mişir Xidir über die Angriffe auf Südkurdistan und die Situation in den Dörfern. Xidir erklärte zum Tod des KCK-Leitungsmitglieds Diyar Xerîb: „Er war einer von denen, die am meisten für Kurdistan geleistet haben. Er war der bedeutendste Vertreter der Einheit Kurdistans. Er sprach mit jedem einzelnen, um die nationale Einheit Kurdistans zu garantieren und vor allem hörte er zu. Während sich alle darum bemühen und dafür zu sorgen, dass sich die Kurden gegenseitig umbringen, bemüht sich die PKK um Einheit. Und Diyar Xerib war einer von ihnen.“

Zu den Luftangriffen auf Qendîl sagt er: „In manche unserer Dörfer können wir gar nicht mehr gehen, denn es kommt dort zu andauernden Luftangriffen. Wir leben davon, in unseren Dörfern Reis zu ernten und Sesam anzupflanzen. Aber jetzt können wir weder unsere Tiere ernähren, noch pflanzen oder ernten. Sie bringen uns als angebliche Guerillakämpfer um. Jeden Tag bombardieren sie die Qendîl-Region. Wenn Qendîl fällt, dann fällt zusammen mit Südkurdistan ganz Kurdistan. Denn die kurdische Identität besteht durch die PKK. Alle Parteien Kurdistans bestehen wegen der PKK. Alle Kurden müssen für Diyar Xerib, für seine Leistung, eine Einheit bilden.“

Diyar Xerib (Helmet) wurde bei einem Luftangriff der türkischen Armee auf Qendîl am 5. Juli getötet. Er war Mitglied des Präsidialrates der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK). Mit ihm zusammen sind auch die Guerillakämpfer Abdulkadir Aslan (Şahin Dicle) und Murat Gündüz (Devran Canfeda) ums Leben gekommen.