Neue Operationsvorbereitungen zwischen Ankara und Hewlêr
Das türkische Regime plant zeitgleiche Militäroperationen in Südkurdistan und Rojava. In Absprache mit der südkurdischen Regierung soll auch der Druck auf Mexmûr und Şengal erhöht werden.
Das türkische Regime plant zeitgleiche Militäroperationen in Südkurdistan und Rojava. In Absprache mit der südkurdischen Regierung soll auch der Druck auf Mexmûr und Şengal erhöht werden.
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) trifft die türkische Armee Vorbereitungen auf eine Sonderoperation in Südkurdistan. Die Agentur stützt ihren Bericht auf ortsansässige Quellen. Demnach hat das türkische Militär Truppen und Ausrüstung in die Grenzregion Şemzînan (Şemdinli, Provinz Colemêrg/Hakkari) verlagert, darunter auch eine große Anzahl der sogenannten „Dorfschützer“.
Die an der Grenze stationierten Truppen sollen bei einer geplanten „Sonderoperation“ in der Region Barzan im Gouvernement Hewlêr (Erbil) eingesetzt werden. Ziel ist die Besatzung des Gebiets Goşinê, das zwischen Xakurke und Xinêrê liegt.
Parallel zu dieser Operation wird auch ein Angriff auf Rojava geplant. An der Grenze zwischen Girê Spî (Tall Abyad) in Nordsyrien und Kaniya Xezalan (Akçakale) auf türkischem Staatsgebiet findet seit einer Weile eine Truppenkonzentration statt, die mit dem geplanten Angriff in Zusammenhang steht. Laut MA sollen beide Operationen zeitgleich stattfinden.
Erhöhter Druck auf Mexmûr und Şengal
Weiterer Teil des Plans ist ein erhöhter Druck auf das Flüchtlingslager Mexmûr und das ezidische Siedlungsgebiet Şengal. Dafür soll der tödliche Angriff auf einen nachrichtendienstlich tätigen Mitarbeiter des türkischen Konsulats in Hewlêr am vergangenen Mittwoch genutzt werden. Das Regime in Ankara soll sich diesbezüglich mit der Regierung in Hewlêr abgesprochen haben. Nach den tödlichen Schüssen auf den Konsulatsmitarbeiter sind zahlreiche Menschen aus Mexmûr festgenommen und verhört worden.
PDK übergibt weitere Stellungen an die türkische Armee
Weiterhin wurde bekannt, dass die PDK zwei Peschmerga-Stellungen im südkurdischen Gouvernement Dihok an die türkische Armee übergeben hat. Die Barzani-Partei PDK überlässt dem türkischen Staat Schritt für Schritt die Vormachtstellung in Südkurdistan. In der Gemeinde Şîladizê sind zwei weitere Anhöhen geräumt und der türkischen Armee übergeben worden. Bereits in der vergangenen Woche hatten Peschmerga-Einheiten der PDK zwei Hügel in der Region verlassen und der türkischen Kontrolle übergeben.
Um das türkische Militär vor der wütenden Bevölkerung zu schützen, hat die PDK außerdem eine Straße für Militärfahrzeuge zwischen Şîladizê und Dêrelok errichten lassen. Die beim Straßenbau eingesetzten Baufahrzeuge sind aus der Türkei in die Region gebracht worden.