KCK-Mitglied Diyar Xerib bei Luftangriff in Qendîl gefallen

Diyar Xerib, ein Mitglied des Präsidialrates der KCK, ist bei einem türkischen Luftangriff auf Qendîl gefallen. Sein Tod war kein Zufall, es handelte sich um einen geplanten Angriff des türkischen Staates mit Unterstützung südkurdischer Kollaborateure.

Wie der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) mitteilt, ist Diyar Xerib (Helmet) bei einem Luftangriff der türkischen Armee auf Qendîl am 5. Juli gefallen. Diyar Xerib war Mitglied des Präsidialrates der KCK. Mit ihm zusammen sind auch die Guerillakämpfer Devran und Şahin ums Leben gekommen.

Die KCK kündigt eine „Bestrafung der Agenten, die bei diesem Angriff eine Rolle gespielt haben“ an und erklärt:

„Der Tod unseres Freundes Helmet ist kein Zufall. Der türkische Staat hat zusammen mit seinen Kollaborateuren und Agenten in Südkurdistan einen geplanten Angriff durchgeführt. Dieser Angriff, der zur Zeit von intensivierten Besatzungsbestrebungen stattgefunden hat, richtete sich gegen den großen Revolutionär Helmet, der dem Volk Südkurdistans entstammt. Damit sollte einerseits der Befreiungsbewegung geschadet und andererseits der Widerstand der südkurdischen Bevölkerung gegen die Besatzung geschwächt werden.

Helmet war seit 25 Jahren im Befreiungskampf und hat auf allen Gebieten Verantwortung übernommen. Er ist von Rebêr Apo ausgebildet worden, war Mitglied des PKK-Zentralkomitees und des KCK-Exekutivrats sowie Vorsitzender der PÇDK. Er verfügte über ein fundiertes Geschichtsbewusstsein und hat in zahllosen Ausbildungseinheiten Geschichte unterrichtet, wodurch er sein Wissen an die Militanten und das Volk Kurdistans weitergegeben hat.

Als ein Genosse aus Südkurdistan hat er ein tiefes Bewusstsein über den Kampf des südkurdischen Volkes und den Schmerz entwickelt, von dem auch seine eigene Familie betroffen war. Ihm war bewusst, welchen Schaden das kurdische Volk durch das Fehlen einer nationalen Einheit nimmt. Aus diesem Grund hat er große Anstrengungen für die Entstehung einer Einheit unter den Kurden unternommen. Die Verweigerungshaltung hinsichtlich einer Einheit machte ihn wütend, weil er wusste, dass jeder Schaden, der dem Kampf im Norden, dem größten Teil Kurdistans, zugefügt wird, dem gesamten kurdischen Volk schadet. Er empfand es als Verrat und reagierte darauf, indem er die Gedanken Abdullah Öcalan überall verbreitete, weil er sie als Garant für eine freie Zukunft Kurdistans betrachtete.

Die stillschweigende Unterstützung der südkurdischen politischen Kräfte bei der türkischen Invasion in Xakurke und der Besatzungsoperation in Südkurdistan bewertete Helmet als Zeugnis einer historischen Unwissenheit. In dem Bewusstsein, dass jede Schwächung oder gar die Beendigung des kurdischen Befreiungskampfes im Sinne des Paradigmas von Abdullah Öcalan auch eine Gefahr für alle Errungenschaft in Südkurdistan bedeutet, arbeitete er daran, das Schweigen im Süden zu brechen. Als ein Teil dieser Arbeit traf er die [Veteranengruppe] Pêşmergeyên Dêrîn in Qendîl. Er versuchte die Bevölkerung, die zivilgesellschaftlichen Organisationen und die politischen Kräfte Südkurdistans zu einer Reaktion zu bewegen. Dass der Angriff auf ihn gerade in dieser Zeit stattgefunden hat, verweist auf einen Zusammenhang mit dem türkischen Geheimdienst MIT und den von Kollaborateuren organisierten Agenten.

Unser Freund Helmet ist als Mitglied des KCK-Präsidialrates angegriffen worden. Der Präsidialrat hat die Aufgabe, die Umsetzung des KCK-Systems gemäß des Paradigmas von Abdullah Öcalan zu beobachten und auf Fehler und Schwächen hinzuweisen. Dieser Aufgabe ist er bis zum Moment seines Todes mit großer Konzentration und in tiefer Verbunden mit Rebêr Apo nachgekommen. Mit seinem Einsatz und seiner gedanklichen Stärke hat er einen großen Beitrag zur Arbeit des Präsidialrates geleistet. Insofern handelt es sich bei diesem Angriff auch um einen Angriff auf die ideologische und politische Linie Abdullah Öcalans.

Das kurdische Volk hat einen sehr wertvollen Sohn verloren. Vor allem die Menschen in Südkurdistan kannten Helmet sehr gut. Mit seiner bescheidenen und entschlossenen revolutionären Haltung hatte er einen großen Einfluss auf die südkurdische Bevölkerung. Ebenso groß ist die Erschütterung seines Todes. Das Volk Südkurdistans wird den Verlust dieses großen Revolutionärs nicht vergessen.

Sein größter Wunsch war immer, dass sich die Bevölkerung überall gegen die Besatzung erhebt und dagegen kämpft. In diesem Sinne rufen wir die Menschen in Südkurdistan dazu auf, den kolonialistischen Besatzern und ihren Kollaborateuren die notwendige Antwort zu geben.“